Fahrradkauf / Kaufkriterien
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Wichtige Kriterien beim Fahrradkauf
Qualität, Service, Verarbeitung
Auf den ersten Blick sehen viele Fahrräder ähnlich aus. Für den Laien ist es oft schwierig, durch bloße Augenscheinname Qualitätsunterschiede zwischen verschiedenen Modellen bzw. Baureihen zu erkennen. So viel ist sicher: Das Markenrad früherer Zeiten als Inbegriff für Qualität gibt es nur noch im gehobenen Preisbereich. In den mittleren und unteren Preisklassen werden stattdessen häufig unterschiedlichste Marketinginstrumente eingesetzt, um wirkliche Vergleiche zu erschweren. So wird beispielsweise mit dem Namen des Marktführers von Antriebskomponenten geworben, um mit der Bezeichnung "Shimano-Fahrrad" das Hauptaugenmerk auf den Hersteller der Schaltungskomponenten zu lenken. Damit soll darüber hinweggetäuscht werden, dass der Rest des Rades aus minderwertigen No-Name-Komponenten besteht.
Ein Qualitätsfahrrad hat einen Markennamen und eine Modellbezeichnung! Allerdings sollte man sich von der Vorstellung verabschieden, dass ein Fahrradhersteller den Großteil der Bauteile selbst herstellt. Selbst etliche namhafte Marken sind im Grunde genommen nichts anderes als Montage-Betriebe. Namhafte Marken bieten in der Regel eine große Bandbreite unterschiedlicher Modelle und Baureihen mit variierenden Qualitätsstandards. Für ein hohes Qualitätsniveau ist nicht nur die Verarbeitungsqualität des Herstellers maßgeblich, sondern auch die Auswahl der Zulieferteile: Ob Felge, Lenker, Nabe, Bremse, Schaltung oder Tretlager - jedes Bauteil gibt es hinsichtlich Qualität, Funktion und Verarbeitung in etlichen unterschiedlichen Ausführungen. Daraus resultieren erhebliche Preisunterschiede.
Der Marktführer bei den Fahrradkomponenten für Antrieb, Bremse und Schaltung im Bereich Gebrauchs-Fahrräder und Mountain-Bikes ist, wie bereits erwähnt, der japanische Hersteller Shimano. Daneben gibt es nur noch einen echten Mitbewerber am Weltmarkt - die Firma Sram. Bei Rennradkomponenten teilen sich Shimano, Sram und die traditionelle italienische Firma Campagnolo den Weltmarkt.
Mit der nachfolgenden Übersicht von Shimano-Modellreihen wollen wir Ihnen eine Qualitätsrangliste im mittleren und gehobenen Qualitätsbereich darstellen, die Ihnen beim Fahrradkauf wichtige Vergleichsmöglichkeiten gibt:
Mountainbikes und Trekkingbikes
- Modellreihen für Fahrräder mit Prestigewert: Shimano XTR und Saint
- Modellreihen für Fahrräder der gehobenen Mittelklasse: Shimano Deore XT
- Modellreihen für Fahrräder der Mittelklasse: Shimano Deore, ZEE und SLX
- Modellreihen für Fahrräder der unteren Mittelklasse: Shimano Alivio und Acera
Trekkingbikes und City Bikes
- Modellreihen für Fahrräder mit Prestigewert: Shimano Alfine und Nexave C 810
- Modellreihen für Fahrräder der gehobenen Mittelklasse: Shimano Deore XT und LX "Neu" und Cyber Nexus
- Modellreihen für Fahrräder der Mittelklasse: Shimano Deore und Nexus
- Modellreihen für Fahrräder der unteren Mittelklasse: Shimano Tourney
Service beim Fahrradkauf und danach
Moderne Fahrradtechnik mit hydraulischen Scheibenbremsen, Elektronik, Federungssystemen und anderen High End Bauteilen erfordert qualifizierte Fachkenntnisse für Wartung und Reparatur.
Aber auch beim Kundenservice gibt es wichtige Leistungsunterschiede: Abhol- und Bringdienst für Wartung und Reparatur kann für den einen oder anderen Käufer ein wichtiges Entscheidungskriterium sein. Auch die Wartezeit für Reparaturen in der Hochsaison ist ein nicht unwichtiger Aspekt. Deshalb lohnt es sich, vor dem Kauf die Serviceleistungen für danach detailliert nachzufragen.
Fahrrad kaufen - aber wo?
Fahrradfachhandel
Für die meisten Radfahrer ist das Fahrrad kaufen eine beratungsintensive Angelegenheit und setzt sich nach dem Kauf mit den gewünschten Serviceangeboten fort. Wenn Sie zu dieser Kundensparte gehören, empfehlen wir Ihnen, nur in einem Fachgeschäft Ihres Vertrauens zu kaufen. Nicht jedes Fachgeschäft ist kompetent und auch ein Meisterbetrieb ist keine Garantie dafür. Aber zumindest in den Städten gibt es überall gute Fachgeschäfte und fähige Verkäufer.
Unsere Tipps: Es lohnt sich, Beratung, Produktauswahl und Service verschiedener Geschäfte zu vergleichen und das für Sie passende herauszufinden. Für ausführliche Beratungen und Probefahrten sollten Sie die Hauptgeschäftszeiten meiden. Wenn Sie es ermöglichen können, kaufen Sie in der Nebensaison (ca. November – Februar), dann wird Ihnen meist die ganze Aufmerksamkeit zu Teil und vielleicht gibt es noch interessante Auslaufmodelle zu besonders attraktiven Preisen.
Versand-/Internethandel
Das Angebot ist groß, für den Anfänger unübersichtlich und nicht jeder Anbieter ist seriös. Außerdem sind Fragen wie Lieferzeit und sichere Verpackung zu klären. Wenn Sie genau wissen, was Sie wollen, sich mit der Marktsituation auskennen und eine Probefahrt für Sie nicht unbedingt erforderlich ist, dann haben Sie bei einer Vielzahl von Versand- und Internethändlern die Möglichkeit, preisgünstiger als im Fachhandel einzukaufen. Einige Bauteile (Lenker, Pedale usw.) müssen vom Käufer montiert werden. Je nach Verarbeitungssorgfalt müssen Schaltung und Bremsen nachjustiert werden. Wer sich das zutraut oder kompetente Hilfe hat, kann mit den Versand-Fahrrädern glücklich werden.
Unsere Tipps: Achten Sie auf Garantiebestimmungen und Serviceleistungen, das kann helfen, die Spreu vom Weizen trennen. Überprüfen Sie gleich bei der Anlieferung, ob alle Details mit der Produktbeschreibung übereinstimmen. Kaufen Sie möglichst auf Rechnung, dann haben Sie es bei möglichen Reklamationen einfacher, Ihre Ansprüche durchzusetzen.
Baumarkt, Supermarkt & Co.
Die Angebote dieser Anbieter können für Benutzer, die ausschließlich gelegentliche Kurzstrecken zurücklegen durchaus ein Schnäppchen sein. Aber Vorsicht: Meist gibt es nur eine Standardgröße und für manchen Käufer war es eine Fehlinvestition, weil es doch nicht das war, was es sein sollte. Wenn die Versuchung eines Schnäppchenkaufs allzu groß ist, sollte man wenigstens darauf achten, dass wichtige Komponenten, wie Bremsanlage, Schaltung, Tretlager, Tretkurbeln, Felgen Qualitätsbauteile sind. Denn es kommt häufig vor, dass solche Bauteile von minderer Qualität verwendet werden und schon nach kurzer Zeit kostspielig ausgetauscht werden müssen, weil sie kaputt gehen.
Außerdem kann es bei Reparaturen Probleme geben, weil die Märkte üblicherweise keinen eigenen Reparatur-Service haben und andere Werkstätten die Räder dieser Billig-Anbieter oft nicht annehmen.
Preisspektrum - was kostet ein neues Fahrrad?
No-Name-Preisbrecherangebote gibt es bereits für unter 150,- Euro und High Tech Bikes kosten 8.000,- Euro und mehr. Wer nur gelegentlich mal ein paar kurze Fahrten macht, kann mit einem Billigrad nicht viel falsch machen. Je häufiger das Rad jedoch genutzt wird und je länger die Wegstrecken sind, um so mehr lohnt es sich, in Qualität zu investieren.
Ein Marken-Fahrrad für Touren und Alltagsgebrauch, das sich auf dem Stand der Technik befindet, wird im Fachhandel ca. 800,- bis 2.000,- Euro kosten. Mit steigenden Qualitätswünschen, Ansprüchen an geringes Gewicht, Fahrkomfort oder besonderes Design kommt man aber leicht in höhere Preisregionen.
Unterhalb von ca. 400,- Euro ist auf jeden Fall Skepsis angebracht, was Funktion, Qualität und Sicherheit angeht.
Unser Tipp: Wenn Sie ein Schnäppchen mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis machen wollen, dann fragen Sie nach Auslaufmodellen, die gibt es oft zu deutlich reduzierten Preisen, insbesondere in der Zeit von November bis Februar. In dieser Zeit bekommen Sie im Fahrradfachhandel auch eine besonders ausführliche Beratung, weil die Verkäufer mehr Zeit haben als während der Hauptsaison.
DIN-Zertifikat
In vielen Bereichen ist das DIN-Zeichen ein Siegel für geprüfte Qualität. NICHT so bei Fahrrädern. Hier ist es eher ein Zeichen für mindere Qualität, weil die DIN lediglich die Mindestanforderungen prüft, statt realistische Bedingungen für hohe Beanspruchungen. Insider wissen, dass mit DIN-Zeichen in der Fahrradwerbung unwissenden Verbrauchern ein Qualitätsstandard suggeriert werden soll, der tatsächlich gar nicht gegeben ist. Bau- und Supermarkträder werden häufig mit dem DIN-Zeichen beworben.