Hessischer Radfernweg R 8 - "Ab durch die Mittelgebirge"
Die Mittelgebirgslandschaft dieser Radroute sorgt für einen abwechslungsreichen und bisweilen idyllischen Verlauf. Insbesondere zwischen den Feldern und Wiesen im Bereich der ursprünglichen Bachtäler ist ein entspanntes und erholsames Genussradeln möglich. Aber es werden auch Teile des waldreichen Rothaargebirges, des Westerwalds und der Taunus durchradelt. In diesen Regionen gibt es auf relativ kurzen Streckenabschnitten auch mäßige bis starke Steigungen. In regelmäßigen Abständen gelangt man durch kleinere oder mittelgroße Städte, so dass die infrastrukturelle Versorgung, was zum Beispiel Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten betrifft, sichergestellt ist. Außerdem lässt sich die Radtour hierdurch gut in unterschiedliche Etappen einteilen. Einen Kontrast zu den eher ländlichen und urigen Stadtbildern Mittelhessens stellt die quirlige Metropole Frankfurt dar.
Was den Bodenbelag betrifft, so handelt es sich überwiegend um einen ausgebauten Radweg. Dem Verlauf von Bundesstraße und stark frequentierte Landstraßen wird nur für kurze Teilstrecken, und wenn dann auf baulich getrennten und befestigten Radwegen gefolgt. Auch die Stadtgebiete werden auf eigenständigen und gut markierten Radwegen durchquert.
Details
Länge der Tour | 295 km |
Land |
Deutschland |
Region |
Hessen |
Geeignet für |
Touren-, Trekking-, Reiserad
|
Kartenmaterial (Onlineshop) |
Besondere Merkmale
- Genießertour mit leichten bzw. moderaten Anforderungen
- Fernradweg
- Faszinierende Landschafts-/Naturimpressionen
Bundesland / Region
Der knapp 300 Kilometer lange Radfernweg R 8 beginnt in Frankenberg im Ederbergland. Zu weiten Teilen verläuft er durch die abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaft Mittelhessens bevor er im Süden des Landes die Rhein-Main-Ebene durchquert um am Rande der hessischen Bergstrasse auszulaufen.Höhenprofil/Schwierigkeitsgrad
Auf den ersten zwei Dritteln (Nord-Süd-Richtung) durchläuft der Radweg die hessischen Mittelgebirge. Flache und hügelige Strecken wechseln sich mit mäßigen bis starken Steigungen ab. Als anspruchvollste Etappe ist die Überquerung des Hohen Westerwaldes zu erwähnen: Diese beginnt im Örtchen Burg im Tal der Dill (212 m) und führt über eine Länge von ca. 20 km am Rande des „Knoten“, welcher zwar nicht ganz, aber immerhin bis zu einer Höhe von 579 Metern erklommen wird. Weitere Steigungsverläufe finden sich am Rande des Rothaargebirges zwischen Hatzfeld im Edertal und dem Lahntal bei Biedenkopf (150 Höhenmeter auf 6 km Strecke), sowie im Verlauf der Taunusdurchquerung über Bad Camberg, Idstein, Niedernhausen, Eppstein bis nach Kelkhein vor den Toren Frankfurts. Letztere beinhaltet zwar überwiegend moderate Steigungsverläufe (max. 4 %), welche sich jedoch über einen Streckenverlauf von ca. 40 km auf etwa 540 Höhenmeter aufsummieren.Die gemütlichste, flache bzw. schwach ansteigende Teilstrecke findet sich im letzten Drittel, dem aber nicht minder sehenswerten Abschnitt durch das südliche Frankfurter Umland, das hessische Rodgau und entlang der Bergstrasse.
Sehenswürdigkeiten
Der besondere Charm des Hessischen Fernradwegs R 8 geht von den vielen romantischen, mittelalterlich geprägten Klein- und Fachwerkstädte aus. Sei es die Heer- und Handelstadt Frankenberg im unteren Edertal, die malerische Altstadt von Dillenburg, das historische Limburg an der Lahn mit dem spätromanischen Dom, der mondäne Kneippkurort Bad Camberg oder die berühmte Darmstädter Mathildenhöhe. Hinzu kommt die Möglichkeit eines Abstechers in das Zentrum von Frankfurt, mit seinen unzähligen Sehenswürdigkeiten, Museen, der modernen Architektur einschließlich der Wolkenkratzer-Skyline.Zudem stößt man auf allerlei Baudenkmäler wie beispielsweise die Schlossburg in Mengerskirchen, Schloss Hadamar, Burg Eppstein oder die immerhin 81 unter Denkmalschutz stehenden Kulturdenkmäler der Stadt Zwingenberg. Erwähnenswert sind außerdem der historische Industriekomplex Frankfurt-Höchst oder auch der 4.800 Hektar große Frankfurter Stadtwald, welcher fast komplett von Nord-West nach Süd-Ost durchradelt wird.
Zur zwischenzeitlichen Abkühlung bieten sich neben zahlreichen Hallen-, Frei-, Spaß- und Freizeitbädern insbesondere der Perfstausse bei Breidenstein am Rande des Rothaargebirges sowie die nur in wenigen Kilometern Entfernung vom Radweg liegende Krombachtalsperre bei Mademühlen im Hohen Westerwald an.
Sonstiges
Selbstverständlich ist es möglich den Hessischen R8 auch in "gegenläufiger" Süd-Nord Richtung von Heppenheim/Bergstrasse nach Frankenberg/Eder zu bereisen. Eine entsprechende Ausschilderung ist vorhanden.Beachtet werden muss, dass es insbesondere im Bereich von Taunus, Westerwald und Rothaargebirge zu andersartig ausfallenden Steigungsverläufen kommt.
Gastronomie
Der Hessische Radfernweg R8 ist eine naturnahe Radroute mit ländlicher Prägung. Trotzdem gibt es - wenn nicht direkt am Radweg dann doch fast immer in unmittelbarer Reichweite - reichlich Möglichkeiten zum Einkaufen, zur Einkehr und auch zur Übernachtung. In schöner Regelmäßigkeit werden Dörfer durchquert, welche mit lokaler und regionaler Küche aufwarten. In den Kerngemeinden und Kleinstädten gibt es häufig ein vielfältiges gastronomisches Angebot, teilweise auch für gehobene Ansprüche.Kartenmaterial
Für den R8 ist derzeit weder eine eigenständige Radwanderkarte mit dem kompletten Verlauf oder ein Radwanderführer verfügbar. Um den gesamten Verlauf des Hessischen Fernradweg R8 zu erfassen, sind folgende 3 Radtourenkarten (Maßstab 1:150.000) des Bielefelder Verlags erforderlich: Ostwestfalen Sauerland (Nr.11), Rhein/Main Nordhessen (Nr.16) und Rhein/Neckar (Nr.20). Detaillierte ADFC- Regionalkarten 1:75.000 finden Sie in der Rubrik "Bücher und Fahrradkarten".Kartenmaterial (Onlineshop)
Ausschilderung
Durchgängig als „Hessischer Radfernweg R8“ gekennzeichnet. Zusätzlich in regelmäßigen Abständen Entfernungsangaben. Da der Streckenverlauf teilweise identisch mit anderen Radfernwegen ist (z. B. Ederradweg, Lahntal-Radweg), sollte man in diesen Bereichen etwas genauer auf die Ausschilderung achten, um nicht vom Weg abzukommen.Teilabschnitte
Die abwechslungsreiche Streckenführung lässt sich sehr gut in unterschiedlich anspruchsvolle Teilabschnitte gliedern. Hierbei muss jedoch berücksichtigt werden, dass die Anreisemöglichkeiten mit der Bahn bzw. mit dem ÖPNV im Mittelhessischen Teil schlechter sind, als im Rhein-Main Gebiet.Für eine gemütliche Tagestour bieten sich z. B. die Abschnitte im Edertal von Frankenberg bis Hatzfeld/Eder (ca. 35 km) oder entlang der Bergstrasse von Darmstadt (Ostbahnhof) bis Bensheim (ca. 30 km) an.
Einen anspruchsvolleren Teilabschnitt stellt unter anderem die „Westerwald-Durchquerung“ vom Herborner Ortsteil Burg über Driedorf, Mengerskirchen und Waldbrunn nach Hadamar (ca. 45 km, 535 Höhenmeter) dar.
Anschluss-, Erweiterungsoptionen
Der Hessische R8 Radwanderweg lässt sich gut in eine „Deutschland-Durchquerung“ einfügen. Im Norden kann man nacheinander Ederauenradweg, Fuldaradweg und Weserradweg bis zur Nordsee folgen. Im Süden verbleibt man einfach auf dem Radweg „Bergstrasse“ welcher bei Heidelberg in den Neckartalradweg mündet.In seinem Verlauf kreuzt der Hessische Fernradweg R8 mehrere interessante regionale und überregionale Radwege, so kann man z. B. ab Hatzfeld dem Ederradweg bis zu deren Quelle im Rothaargebirge folgen. Beim Biedenkopfer Ortsteil Wallau stößt man auf den Lahntalradweg, welcher es erlaubt, die Steigungen des Westerwaldes zu umgehen und auf welchem man nach ca. 150 km im Limburger Stadtteil Dietkirchen wieder auf den Hessischen R8 trifft. Man kann natürlich auch auf dem Lahntalradweg verbleiben, um weiterhin dem Rhein entgegen zu radeln.
Im Zuge der Mainüberquerung bei Frankfurt-Höchst kreuzt man den Mainradweg. Je nach Lust und Laune kann man diesem noch einige Kilometer Main abwärts bis zur Mündung und zum Übergang in den Rheinradweg oder auch Main aufwärts bis weit hinein nach Franken folgen.
Eine Übersicht aller Radrouten in Nord-Hessen finden Sie unter: Radrouten Nordhessen. Eine Übersicht aller hessischen Radfernwege wird angezeigt wenn Sie in der Differenzierten Suche "Deutschland" und "Hessen" auswählen.
Anreise
Start- und Endpunkt (Frankenberg/Eder bzw. Heppenheim/Bergstrasse) verfügen über direkten Anschluss an das Schiennetz der deutschen Bahn. Heppenheim liegt zudem direkt an der Bundesautobahn 5 (Frankfurt-Karlsruhe). Frankenberg erreicht man mit dem Auto über die B252 von Norden (A44, Anschlussstelle Diemelstadt) oder Süden (ab Marburg/Lahn) und die B253 von Westen (A45, Anschlussstelle Dillenburg) oder Osten (A49, Anschlussstelle Wabern).Besonders geeignete Startorte mit günstigen Verkehrsanschlüssen
DB-Bahnhöfe des Regionalverkehrs mit direktem Anschluss an den nördlichen Teil des Hessischen Fernradweg R8 finden sich in Biedenkopf-Wallau (ca. 1,0 km), Dillenburg und dem Herborner Ortsteil Burg. Ab Hadamar über Elz, Limburg, Brechen, Selters, Bad Camberg, Idstein, Niedernhausen und Eppstein verläuft der Radweg überwiegend parallel zur Bahnlinie, so dass in fast jedem Ort ein Anschluss besteht.Ähnlich verhält es sich im Stadtgebiet von Frankfurt, in welchem entweder ein Regionalbahnhof oder eine Haltestelle des S-Bahn-Netzes zumeist in unmittelbarer Nähe zu finden sind. Auch der südliche Abschnitt innerhalb des Stadtgebietes von Darmstadt bzw. im Bereich der Bergstrasse verfügt über einen sehr guten Anschluss an das Schienennetz (Alsbach-Hähnlein, Zwingenberg, Bensheim-Auerbach).
Öffentlicher Nahverkehr
Neben den genannten Bahnanschlüssen existiert im Bereich der Gemeinde Driedorf im Hohen Westerwald eine Niederflurbusverbindung mit begrenzter Kapazität zum Fahrradtransport (ab Herborn/Zorn), mit Anschlüssen in Schönbach, Heiligenborn, Driedorf und Mademühlen.Tourist-Infos
Die Kleinstädte verfügen über eine Touristeninformation mit Internetpräsenz. Die Orte und Gemeinden informieren zumeist über das Gemeindeportal über Sehenswürdigkeiten, interessante Veranstaltungen und Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten.Besonders beachtenswert sind zudem die Informationen der verschiedenen Naturparklandschaften: www.lahn-dill-bergland.de; www.naturpark-hochtaunus.de und www.geo-naturpark.net.
Hinweis: Diese Tourenbeschreibung wurde von der Rad-Reise-Service-Redaktion verfasst.Alle Rechte anText und Bildern liegen beim Portal-Betreiber.
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